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Demokratie und Aktion

Kinder im Lager Gurs...

Bild: Kinder im Lager Gurs

Kinder im Lager Gurs

Neue Dokumentation des Ehepaar Brändle über das Grauen von Gurs erschienen:

 

Am 19.10.1021 ist die o.g.Dokumentation gedruckt erschienen, sie ist erhältlich bei der Israelitischen Religionsgemeinschaft Baden (info@irg-baden.de).


Das Ergebnis unserer Untersuchung, dass 417 der 563 verschleppten Kinder und Jugendlichen gerettet wurden, ist inzwischen in den Film von Dietmar Schulz "Der Hölle entkommen - Kinder von Gurs überleben im Versteck" aufgenommen. Das Ministerium für Kultus, Jugend und Sport zitiert in seiner Pressemitteilung vom 19.7.2021 ebenfalls unser Ergebnis und bezeichnet es als eine "bisher wenig bekannte Rettungsaktion". Die Doku handelt auch vom Mut engagierter Menschen, die trotz den drohenden Gefahren vielen jüdischen Kindern halfen. Unter den Helfern waren sowohl Mitglieder der Heilsarmee wie auch Pfadfinder, die nicht wegsahen, sondern den bedrohten Kindern bei der Flucht halfen. von den 125 Rettern werden 113 in der Doku porträtiert.


Die 204 Seiten umfassende Doku kann auch unter folgender URL heruntergeladen werden: www.irg-baden.de




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Dank mutiger Mitmenschen überlebt


Edith Rosenblüth aus Pforzheim etwa war bei der Deportation 20 Jahre alt. Sie wurde aus Gurs gerettet. Im Anschluss wurde sie mehrfach erneut verhaftet und kam wieder frei, wobei sie immer mutige Unterstützer hatte. Man brachte sie nach Auschwitz und zuletzt ins KZ Ravensbrück, wo ihr erneut jemand zur Seite stand: Zwei Ärztinnen entfernten die Häftlingsnummer vom Arm - so konnte sie sich als Französin ausgeben und überlebte vermutlich nur deshalb.
Gerhard Brändle ist überzeugt, dass das neue Buch wichtiges Unterrichtsmaterial für Schüler werden könnte, denn es beweise, dass Widerstand möglich sei und dass Menschen auch in einer Diktatur zu ihren Überzeugungen stehen können. Auch Rami Suliman, der Vorsitzende der Israelitischen Religionsgemeinschaft Baden, betonte bei der Vorstellung des Buches in Karlsruhe, dass diese Retter auch für die heutige Generation Vorbilder seien.
Das Buch „Jüdische Kinder im Lager Gurs: Gerettete und ihre Retter*innen" gibt es nicht im Buchhandel zu kaufen. Die gedruckte Version ist kostenlos über die Israelitische Religionsgemeinschaft Baden oder als PDF unter www.irg-baden.de erhältlich.

Anmerkungen:
- Das Lager Gurs war kein Konzentrationslager, dort wurde niemand geschlagen, erschossen oder vergast; die Zustände waren erbärmlich und menschenfeindlich und verursachten den Tod von über 1 000 meist älterer Menschen durch Entkräftung, fehlende Medikamente und Epidemien, doch versuchten die französischen Lagerkommandanten und die zuständige Präfektur in Pau, das Los der Internierten zu erleichtern:Sie erlaubten Hilfsorganisationen, im Lager tätig zu werden, unterstützten die Selbstorganisation der Menschen in Gurs zur Verteilung von Lebensmittel-Hilfssendungen und Zusatznahrung, willigten ein, dass jüdische Gottesdienste in den Baracken und sogar außerhalb des Lagers gefeiert werden konnten, ermöglichten, dass Kinder, alte und kranke Menschen außerhalb des Lagers besser untergebracht wurden, gewährten „Urlaub", damit Internierte in Marseille ihre Auswanderung organisieren konnten, entließen sie in Auswandererlager in Marseille und Les Milles... Dies änderte sich 1942 nach dem Beschluss der Nazi-Führung zum Massenmord an jüdischen Menschen in Europa, als die Vichy-Behörden gezwungen wurden, Handlangerdienste für die Nazis zu leisten.
- Die Zahl 6 500 bezieht sich auf alle am 22./23.10.1940 aus Baden, der Pfalz und dem Saarland verschleppten jüdischen Menschen, die Mehrzahl mit 5 600 Menschen verschleppten die Nazis aus Baden.


B.u.G.Brändle 19.10.2021

21.10.2021

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